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Ungeahnte Höhen

RWH besiegt TuS Erndtebrück 2. mit 5:1 und ist seit acht Spielen ungeschlagen

RW Hünsborn schwebt auf Wolke sieben in ungeahnte Höhen. Nach dem sicheren 5:1 (2:1)-Erfolg im Südwestfalen-Duell gegen TuS Erndtebrück 2. ist der Fußball-Landesligist aus dem Kreis Olpe nunmehr seit acht Spielen ungeschlagen und schob sich auf den vierten Tabellenplatz vor. Noch schöner: Die Rot-Weißen feierten eine Gala mit dem dreimaligen Torschützen Jan-Peter Stein im Zentrum und dokumentieren eindrucksvoll, dass sie für die nun folgenden hammerharten Begegnungen gegen den FC Lennestadt (auswärts), SV Hohenlimburg (zu Hause) und SSV Hagen (auswärts) gerüstet sind.

„Diese Spiele können wir entspannt angehen. Wir freuen uns auf den FC Lennestadt“, meinte der Hünsborner Trainer Andreas Waffenschmidt nach einem abwechslungsreichen Spiel, das den 163 Zuschauern sehr gute Unterhaltung lieferte. Auch wenn Gäste-Coach Ivan Markow mit der Vorstellung seiner Elf gar nicht einverstanden war: „Das war Männermannschaft gegen Jugendmannschaft“, schimpfte er und fügte an: „Mit so einer Leistung spielen wir gegen den Abstieg. Das 1:5 ist hochverdient. Wir hätten auch 1:10 verlieren können.“ Klare Worte, die keiner Interpretation bedurften.

Und wer nicht recht glauben konnte, was er dort hörte, dem gönnte Markow einen kleinen Ausblick auf das nächste TuS-Heimspiel gegen den heißen Meisterschaftsfavoriten RSV Meinerzhagen: „Mit so einer Leistung wie heute verlieren wir 20:1.“ Die Frage nach dem Erndtebrücker Torschützen sei in diesem Fall fehl am Platze.

Aber: Seine Elf hatte großen Anteil daran, dass sich in der ersten Halbzeit eine hochklassige Partie entwickelte. Der TuS agierte beweglich, quirlig und laufstark, vergaß jedoch oftmals den Tor-Abschluss. Effektiver erwiesen sich die Hünsborner, die die ersten drei Chancen zu zwei Toren nutzten. 16. Minute: Till Hilchenbach foult Marius Uebach im Strafraum, Jan-Peter Stein schießt ein – 1:0. 37. Minute: Steffen Hatzfeld ist zur Stelle und köpft das 2:0. Als Eren Bilgicli mit einem überlegten Heber auf 1:2 verkürzte (39.), schienen die Erndtebrücker eine Aufholjagd starten zu wollen, doch war im zweiten Durchgang von ihnen nur noch wenig bis gar nichts zu sehen.

Hünsborn spielte, kombinierte und traf nach Belieben. Henrik Blecker nach Vorlage von Marius Uebach (61.), Jan-Peter Stein aus kurzer Distanz (76.) und feiner Einzelaktion (86.) schnürten schließlich den Fünferpack für Erndtebrück. Fabian Thiem (69.), der nur den Pfosten traf, und Dennis Ermin, der einen Flugkopfball knapp neben das Tor setzte (35.), hätten das Ergebnis noch höher schrauben können. Doch das wäre des Guten zu viel gewesen. „Wir waren in der zweiten Halbzeit abgeklärter und haben die Tore gemacht“, bilanzierte Waffenschmidt zufrieden.

„Es hat Spaß gemacht“, meinte Jan-Peter Stein und schlussfolgerte: „Jetzt können wir mit breiter Brust nach Lennestadt fahren. Wir haben nichts zu verlieren.“ RWH-Kapitän Henrik Blecker resümierte: „Heute hat Jan-Peter Stein den Unterschied ausgemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir wenig zugelassen.“

Keine Frage: Aus Hünsborner Sicht war es ein rundum gelungener Nachmittag, wäre da nicht das Verbandssportgericht in Kaiserau, das gegen Waffenschmidt wegen Schiedsrichterbeleidigung im Auswärtsspiel bei RW Erlinghausen (5:4) eine Geldstrafe in Höhe von 300 Euro verhängte. Zusätzlich muss er die Kosten des Verfahrens in Höhe von 8 Euro übernehmen. Club und Trainer haben das Urteil akzeptiert. Waffenschmidts Kommentar: „Ich sage erst etwas dazu, wenn ich mal aufhöre.“

 

Quelle: Siegener ZeitungAutor: Werner Leemreize