I. Mannschaft

RWH I – SV Borussia Dröschede

RWH klopft oben an

Hünsborn ist zu echtem Spitzenteam gereift – Sonntag Spitzenspiel gegen Dröschede
„Wir wollen mal ins obere Drittel vorpreschen.“ Dieser Satz ist vier Monate alt und stammt von Rade Lucic, dem Sportlichen Leiter des Landesligisten Rot-Weiß Hünsborn. Ausgesprochen wurde er am Rande des Trainingsauftakts auf dem „Löffelberg“, wo Platz 7 aus der Vorsaison in der laufenden Spielzeit nicht mehr ausreichen sollte.Es war eine ungewohnt forsche Zielsetzung, die im neunten Landesliga-Jahr in Serie aber auch nicht vermessen erschien, denn die Mannschaft war bis auf den Abgang von Dennis Ermin, der seine Laufbahn beendete, beisammen geblieben.

Wenige Wochen und zwei Kreuzbandrisse bei den Angreifern Marius Uebach und Luca Künchen später wurden die Töne, insbesondere von Trainer Andreas Waffenschmidt, immer vorsichtiger. Von „Punkten gegen den Klassenerhalt“ ist seitdem hier und da zu hören – viel Demut, die angesichts von 21 Punkten aus elf Partien gar nicht angebracht erscheint. Denn im November liegt RWH als Tabellendritter auf Kurs, das ursprüngliche Saisonziel zu erreichen.

Nackte Fakten, die angesichts der Umstände aber eine genauere Betrachtung verdienen. Denn Andreas Waffenschmidt ist Woche für Woche zu Umbauten gezwungen, muss insbesondere im Offensivbereich immer wieder kreativ werden. Am letzten Sonntag las sich das dann so: Neben dem etablierten Steffen Hatzfeld auf der „Zehn“ stürmten mit Lukas Dettmer und Simon Weber zwei etatmäßige Außenverteidiger auf den Flügeln. Als Spitze agierte Marlon Ezekwe, der im Sommer vom A-Kreisligisten SV Netphen verpflichtet wurde. Das Resultat: Hatzfeld, Ezekwe und Weber trafen, RWH gewann mit 3:1 beim SC Obersprockhövel und feierte den dritten Sieg in Serie.

„Ich muss sagen, dass es die Mannschaft nach der Pause wieder wunderbar gemacht hat“, lobte Waffenschmidt, dessen Schützlinge in den ersten 45 Minuten klar unterlegen und mit dem Halbzeitstand von 0:1 noch gut bedient gewesen waren. „In der zweiten Halbzeit haben wir es komplett gedreht und wieder mit viel Kampfgeist gespielt“, so der Coach.

Kampfgeist allein reicht als Erklärung für bislang sieben Saisonsiege jedoch bei weitem nicht aus. Egal wen Waffenschmidt aus dem Hut zaubert, jeder seiner Schützlinge erfüllt seine Aufgabe. Jüngstes Beispiel ist Ezekwe, der gegen die SpVg Olpe sein erstes Tor erzielte und am Sonntag einen Treffer und eine Vorlage nachlegte. „Er hat sich toll entwickelt“, freute sich Waffenschmidt über die Leistung des 21-Jährigen.

„Alles, was wir aus den drei Spielen holen, ist Zubrot“, hatte der Coach in der vergangenen Woche mit Blick auf die Aufgaben beim SCO, gegen Dröschede und in Brilon erklärt. Wenige Tage später hat RWH drei Zähler mehr auf der Habenseite und kann sich nun sogar über zwei Rückkehrer freuen. Michel Schuchert stand nach überstandener Oberschenkelverletzung wieder 45 Minuten auf dem Platz, Jan Prothmann nimmt nach seinem mehrwöchigen Urlaub wieder am Training teil. „Das gibt mir mehr Alternativen“, wusste Waffenschmidt.

Die kann der RWH-Trainer am kommenden Sonntag sehr gut gebrauchen, wenn die Borussia aus Dröschede am „Löffelberg“ gastiert. Die gewann zuletzt ebenfalls drei Partien in Folge und rückte damit als erster Verfolger ganz dicht an den schwächelnden Tabellenführer SpVg Hagen 11 heran. Dritter gegen Zweiter, das wird ein echtes Spitzenspiel – denn im November 2019 ist Rot-Weiß Hünsborn plötzlich doch ein Spitzenteam.

Bericht: Fupa