AllgemeinI. Mannschaft

Landesliga: RW Hünsborn – FC Lennestadt: 0-1

Spielbericht www.derwesten.de von Lothar Linke

FC Lennestadt erwischt RW Hünsborn eiskalt

 

Der FC Lennestadt liegt Rot-Weiß Hünsborn einfach nicht. Einen weiteren Beweis hierfür lieferte die 0:1 (0:0)-Heimniederlage der Rot-Weißen am Sonntag.Die Bilanz ist in der Tat recht deutlich: Seit der FCL in die Fußball-Landesliga aufstieg, entschied er sechs von acht Partien gegen die Löffelberg-Elf für sich.

Doch der Rolle des Angstgegners wurde der FC Lennestadt gestern nur auf dem Ergebniszettel gerecht. Über 90 Minuten war es ein Derby auf Augenhöhe. Es war kein Leckerbissen, vor allem vor der Pause präsentierte es sich bei eisigem Wind über weite Strecken zerfahren und arm an Torszenen. In der Pause forderte Jürgen Winkel von den Seinen, vom „hoch und lang“ überzugehen zum „flach“.

Dennoch stand die Partie schon früh unter der Überschrift: Wer das 1:0 schießt, der gewinnt.

Kadimsky nach vier Minuten verletzt

So kam es dann in der 80. Minute. Da erzielte der Gast das Siegtor. Ein höchst umstrittener Treffer, denn ihm war ein Foul vorausgegangen. Samed Baser hatte den Ball von links nach innen gegeben, Florian Friedrichs behauptete ihn in der Mitte unter Zuhilfenahme eines ahndungswürdigen Einsatzes und schob ihn hinaus auf Christian Schmidt. Dessen glasharter Schrägschuss schlug unhaltbar für Tobias Wurm im langen Eck ein.

„Eine kritische Szene“ nannte RWH-Trainer Andreas Waffenschmidt diesen Zweikampf, „ich glaube, dass es ein Foulspiel war.“ Sein Gegenüber Jürgen Winkel fand die Diskussion darüber „müßig“, legte sich dann auf die Formulierung „Körpereinsatz“ fest.

Wenn das Zustandekommen der Niederlage auch unglücklich war, ließ sich Andreas Waffenschmidt nicht zum Hadern hinreißen. Dabei hätte er nach nur vier Minuten Grund dazu gehabt. Nämlich als Christian Kadimsky mit einer Kapselverletzung raus musste. Jonathan Knott kam und fügte sich gut ein. Dennoch: „Mir fehlen die Außen,“ so Waffenschmidt. Das Ergebnis nahm er hin, wie es kam: „In der zweiten Halbzeit hatte Lennestadt zwei klare Chancen, wir eine,“ sagte er fair, „deshalb kann ich nicht böse sein.“ Waffenschmidt hob Jens Schlemper hervor, der „in seiner Rolle ein gutes Spiel“ gemacht habe.

Hundertprozentiges

Die zwei großen FCL-Möglichkeiten datieren aus der 52. und 71. Minute. Zunächst parierte RWH-Torwart Tobias Wurm einen harten und tückisch abgefälschten Freistoß von Marius Friedrichs phantastisch. Noch näher war der FCL der Führung, als Samed Baser die Kugel an den Innenpfosten zirkelte und Christian Schmidt wenige Meter vor dem Tor über den zurückprallenden Ball trat. Das war eine Hundertprozentige.

Auf der Gegenseite boten sich Hünsborn zwei Gelegenheiten, die die Zuschauerkulisse in Wallung brachten. Richtig laut wurde es unterm Klubhaus-Vordach, als Marius Uebach im Strafraum zu Fall kam und Schiedsrichter Selim Erk abwinkte. „Berührt hat er mich auf jeden Fall,“ gab Uebach nachher zu Protokoll. Wer weiß, wie das Spiel gelaufen wäre, wäre der Pfiff ertönt.

In die Kategorie „kurios“ fällt da schon die Szene vor dem 0:1, als Jonathan Knott zehn Meter vor dem Lennestädter Kasten drei Versuche hatte. Zwei seiner Schüsse wurden auf der Linie gerettet, den Dritten parierte Scalabrino mit einem tollen Reflex. Wer es mit Hünsborn hielt und keine Mütze trug, beteiligte sich am kollektiven Haareraufen.

Die Theorie, dass solches im Fußball bestraft wird, erfüllte sich für die Rot-Weißen auf bittere Weise – in jener 80. Minute.

 

Spielbericht  Siegener Zeitung

Schmitt vom „Depp“ zum Held

FC Lennestadt gewinnt Kreis-Derby am Hünsborner Löffelberg mit 1:0

Jonathan Knott traf alles – nur nicht das Tor!

geo ■  Damit erst gar keiner auf die Idee kam, Trainer Andreas Waffenschmidt auf eine mögliche „FC-Lennestadt-Allergie“ anzusprechen, denn der Coach Rot-Weiß Hünsborns muss nun mindestens bis zur nächsten Saison auf seinen ersten Erfolg im Kreis-Derby warten, lenkte der unterlegene Trainer gestern den Blick gleich auf eine zweite Misere: „Wir haben in 2016 noch kein Tor geschossen, aber auch das wird noch fallen!“

Eine Prise Galgenhumor schwang da in Waffenschmidts Worten nach einer Partie mit, die spielerisch Wünsche offen ließ, aufgrund einer Vielzahl prickelnder Torgelegenheiten aber doch ein wenig an diesem „saukalten“ Nachmittag wärmte.

„Mit dem Wind im Rücken haben wir etwas mehr investiert, und vielleicht deshalb auch verdient gewonnen“, befand derweil FCL-Coach Jürgen Winkel mit Blick auf die 2. Halbzeit. Doch auch der siegreiche Coach wusste nur zu gut: „Wenn die das 1:1 machen, hätten wir uns auch nicht beschweren können!“

Und vermutlich dachte Winkel da an die 60. Minute, als Hünsborns emsiger Angreifer Marius Uebach in Arjen-Robben-Manier von Rechtsaußen nach innen durch den Strafraum spurtete und – sagen wir mal – an Lennestadts Moritz Thöne „hängen blieb“. 230 der 250 Zuschauer am „Löffelberg“ hätten hier zur Pfeife gegriffen, der gut postierte Referee Selim Erk (Herne) winkte jedoch ab, und nach dem Spiel räumte der zu Fall Gekommene diplomatisch fair ein: „Er hat mich berührt, aber ob es ein Elfmeter war – weiß nicht!“

Dass Christian Schmidt für Lennestadt im direkten Gegenzug aus Nahdistanz nur den Pfosten traf, war vielleicht ausgleichende Gerechtigkeit. Aber der Lennestädter Angreifer hätte wohl keinen guten Start in die neue Woche gehabt, denn nur fünf Minuten später schlenzte der starke Samed Baser den Ball gefühlvoll an den langen Pfosten, vom Aluminium sprang der Ball direkt vor die Füße Schmidts, der aber überrascht vorm leeren Tor „verdaddelte“.

Doch der Fleiß des vermeintlichen „Deppen“ wurde in der 79. Minute doch noch belohnt, als die Gäste blitzsauber über Baser konterten. Florian Friedrichs lenkte in der Mitte weiter zu Schmidt, der es diesmal besser machte und mit einem Flachschuss ins lange Eck das „Tor des Tages“ markierte.

Spätestens in diesem Moment trauerten Sebastian Braas und Jonathan Knott ihren Großchancen wenige Minuten zuvor nach, die Hünsborn in der Tabelle bis auf drei Zähler an den Kreis-Rivalen herangebracht hätten. Beide Male hatte Henrik Blecker diagonal serviert, Braas traf zunächst über das Tor und beim zweiten Konter legte er blitzsauber per Kopf auf Knott vor, der dann aus sechs Metern freistehend erst den auf der Linie postierten und kurz zuvor eingewechselten Lennestädter Philipp Thöne sturmreif schoss und dann im zweiten Anlauf am blitzschnell reagierenden Torhüter Giuseppe Scalabrino scheiterte.

Der junge Hünsborner war schon nach wenigen Minuten aufs Feld gekommen, als die Rot-Weißen eine erste Schrecksekunde verdauen mussten: bei einer scheinbar harmlosen Situation an der Seitenlinie kamen Baser und Christian Kadimsky zu Fall – so unglücklich, dass der Hünsborner eine Sprunkgelenksblessur erlitt und ausscheiden musste,

Insgesamt wirkte die Spielanlage der Gäste etwas reifer, aber die Platzherren durften sich zu Gute halten, viel investiert zu haben.

 

Vorbericht Siegener Zeitung

RWH will „schwarze Serie“ beenden

Fußball-Landesliga: Hünsborn empfängt Angstgegner FC Lennestadt

Rot-Weiß Hünsborn – FC Lennestadt (So., 15 Uhr)  ■  Die schlimme Befürchtung nach dem Spiel in Werdohl hat sich bestätigt: Bei Marius Strunk wurde ein Jochbeinbruch diagnostiziert. Ausfallzeit: mindestens vier Wochen. Eine echte Hiobsbotschaft für Rot-Weiß Hünsborn (5. Platz/29 Punkte). Trainer Andreas Waffenschmidt: „Das ist ein schwerwiegender Ausfall. Marius war unser bester Abräumer.“ Der RWH-Coach sagt aber auch: „Wir haben uns vorher damit gebrüstet, dass wir einen breiten Kader haben. Also müssen wir nun auch damit zurecht kommen, wenn ein Leistungsträger länger ausfällt.“

Den Punktgewinn in Werdohl (0:0) bewertete Waffenschmidt rückblickend als leistungsgerecht. „Mit einem 0:0 auswärts kann man immer leben. Wir hatten uns zwar vorher insgeheim mehr ausgerechnet, doch angesichts der äußeren Umstände mit dem böigen Wind ist das Unentschieden in Ordnung.“ Während RWH mit einem Teilerfolg in die Restrunde gestartet ist, heimste der sonntägliche Gegner und OE-Rivale FC Lennestadt (4. Platz/35 Punkte) alle drei Punkte ein. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Winkel bezwang den „Aki“-Watzke-Club Rot-Weiß Erlinghausen mit 2:1 und festigte den 4. Tabellenplatz. Und genau dorthin wollen die Rot-Weißen aus Hünsborn. Waffenschmidt: „Ich habe Platz 4 als Saisonziel ausgegeben.“

Heißt im Klartext: Am Sonntag müssen in der heimischen Weber-Haus-Arena drei Punkte gegen den direkten Tabellennachbarn her, um Boden gut zu machen. Doch die Hünsborner wissen um die Schwere der Aufgabe – und auch die Statistik spricht gegen RWH. Denn: Unter der Regie von Andreas Waffenschmidt verlor der Löffelberg-Club bis auf die allererste Partie alle weiteren Duelle. Auch im Hinspiel zog Hünsborn den Kürzeren (0:2). „Die Lennestädter spielen bislang eine sehr gute Saison. Sie werden häufig auf Florian Friedrichs und Moritz Thöne reduziert. Doch das sollte man nicht machen. Auch die anderen Spieler haben Qualität“, betont Waffenschmidt, der am Sonntag neben Marius Strunk auf Andreas Rehband (Grippe) verzichten muss, aber trotzdem darauf hofft, das die „schwarze Serie“ gegen Angstgegner Lennestadt endlich reißt.

FSV Werdohl – FC Altenhof (So., 15 Uhr)  ■  Die Woche begann für den FC Altenhof (8. Platz/25 Punkte) mit einer richtig schlechten Nachricht: Abwehrchef Kevin Becker verlässt den Verein im Sommer – und wechselt ausgerechnet zum Lokalrivalen RW Hünsborn (die SZ berichtete exklusiv). Ein echter Rückschlag in den Planungen für die nächste Saison! Doch noch steht Becker dem Aufsteiger zur Verfügung – und das ist auch gut so.

Denn die nächste Aufgabe hat es in sich. Der FCA gastiert am Sonntag beim FSV Werdohl (12. Platz/16 Punkte), der am letzten Wochenende mit einem 0:0 gegen Hünsborn hatte aufhorchen lassen. Die Altenhofer sind also gewarnt: „Wir müssen im Vergleich zum Spiel gegen Bad Berleburg in jedem Fall eine Schippe drauf legen. Ansonsten wird das nichts“, sagt Co-Trainer Thomas Lichtenthäler unmissverständlich. Der Buchener hatte Chefcoach Oliver Mack am letzten Sonntag vertreten, da dieser verhindert war. In Werdohl rückt „Lichte“ wieder ins „zweite Glied“, Mack ist wieder da. „Vielleicht“, sagt Lichtenthäler gewohnt launig, „spielen wir dann auch wieder besser.“

Denn die Leistung gegen Bad Berleburg sei durchwachsen gewesen. „Wir haben nur 35 Minuten vernünftigen Fußball gespielt. Die Vorgaben wurden nicht konsequent umgesetzt. Das wird gegen Werdohl nicht reichen“, mahnt der Trainer-Fuchs. „Der FSV hat im Winter personell nachgelegt und vier, fünf richtig gute Jungs hinzu bekommen. Das 0:0 gegen Hünsborn dürfte den Werdohlern Auftrieb geben. Das wir eine harte Nummer für uns.“

Definitiv ausfallen wird Mahir Can Demir (Bänderriss). Fragezeichen stehen noch hinter den Einsätzen von Hendrik Stahl (Oberschenkelverletzung) und Joel Kalambay (Grippe). Nur gut, dass Jan-Georg Wycsik wieder dabei ist – damit die Woche nicht mit einer so schlechten Nachricht endet wie sie begonnen hat . . .