AllgemeinI. Mannschaft

Landesliga: RW Hünsborn – FC Bor. Dröschede 2-2

Spielbericht Siegener Zeitung von Werner Leemreize

Ein Sieg der Gerechtigkeit

„Wir hätten gewinnen können, aber das Remis
ist verdient.“

Drei Punkte kamen am diesem Tag für keine der beiden Mannschaften ernsthaft in Betracht. Also gab es am Ende nur einen Sieger: Die Gerechtigkeit. Aber: Beim 2:2 (1:1)-Unentschieden im Verfolgerduell der Fußball-Landesliga zwischen RW Hünsborn und Borussia Dröschede präsentierten die Kontrahenten eine sehenswerte Leistung, so dass das Remis als eines der qualitativ hochwertigeren zu beurteilen ist.

„Das war ein ordentliches Spiel, in dem wir in einigen Phasen etwas unsortiert aufgetreten sind“, resümierte der Hünsborner Trainer Andreas Waffenschmidt. Ärgerlich aus seiner Sicht, dass den Gästen zwei sogenannte Standardsituationen reichten, um einen Zähler aus der Weber-Haus-Arena zu entführen. Die erste: Der Hünsborner Andreas Mayer foult in der 26. Minute Adil Elmoueden, den fälligen Elfmeter verwandelt Arif Et zum 1:1, wobei Elmoueden elegant einen Regelwidrigkeit provozierte. „Das hat er clever gemacht“, urteilte Mayer später. Waffenschmidt ergänzte: „Ich hätte den Ball vorher über das Geländer geschossen.“ Vermutlich sogar über das gesamte Gelände. Die zweite: Einen Freistoß nutzt Ayoub Alaiz mit freundlicher Unterstützung des Hünsborner Torwarts Tobias Wurm in der 65. Minute zum 2:2. Angesprochen auf den Fehler seiner Nummer eins sagte Waffenschmidt: „Über diese Szene brauchen wir nicht reden.“ Vielmehr hielt der Coach fest: „Jeder Feldspieler hat heute bestimmt so viele Fehler gemacht wie Tobias.“

Ganz sicher sogar, denn hätten die Rot-Weißen ihre zu Beginn der Partie gezeigte Leistung über 90 Minuten konservieren können – am Ende das Tages hätte es zwei Sieger gegeben: RW Hünsborn und die Gerechtigkeit. Alles, wirklich alles, sprach anfangs für die Gastgeber, denn nach feiner Vorarbeit von Marius Uebach und Daniel Jung brachte Steffen Hatzfeld die Hausherren bereits nach zwei Minuten in Führung.

20, 25 Minuten agierten sie aggressiv und leicht feldüberlegen, doch als Dröschede plötzlich seine betont defensive Taktik änderte und die Hünsborner nun früher störten, geriet die Heimelf aus dem Rhythmus. Die Dröscheder kamen nun besser ins Spiel und dokumentierten in der Folgezeit ihre Gefährlichkeit, die sich in der Liga bereits mit 70 Toren in 21 Spielen niedergeschlagen hatte. Da wirbelten Arif Et, der nunmehr 32-mal ins Schwarze getroffen hat, oder Ayoub Alaiz, der bislang zehn Tore erzielte. Gegen die technisch versierten Dröscheder mussten die Hünsborner mit erhöhter Wachsamkeit zu Werke gehen. Was oft gelang, aber eben nicht immer.

Dennoch: Als Maximilian Steinau RW-Stürmer Marius Uebach im Strafraum an der Torauslinie umriss und der Gefoulte selbst den Elfmeter verwandelte (54.), schienen die Hünsborner auf die Siegerstraße zu steuern. Bis Ayoub Alaiz zuschlug und die Rot-Weißen aus allen Träumen riss. „Wir hätten gewinnen können, aber das Remis ist verdient“, erklärte der Torschütze zum 1:0, Steffen Hatzfeld, der schlussfolgerte: „Wir haben heute gut gespielt. Darauf kann man aufbauen.“

Vor allem auf die ersten 25 Minuten. Das spielte die Elf wie eine Spitzenmannschaft und lieferte in der abwehrenden Abteilung eine tadellose Leistung. Bezeichnend: Der 70-Tore-Sturm aus dem Iserlohner Vorort kam in dieser Phase nie zur Entfaltung. Die Balance zwischen stabiler Deckung und vorsichtiger Offensive stimmte. Sie könnte die Basis für die nächsten Aufgaben bilden. Die führen RW Hünsborn zunächst am kommenden Samstag zum BSV Menden.