I. Mannschaft

Muss Wenden um Sieg bangen?

VSV Wenden – SV Rot-Weiß Hünsborn 1:0
In einer Höhe von etwa 450 Metern über dem Meeresspiegel ist Landesligist RW Hünsborn schwer gestürzt und auf gefährlichem Terrain gelandet. Denn: Auf der Sportanlage in Schönau feierte der VSV Wenden mit dem 1:0 (1:0)-Erfolg über den Nachbarn seinen ersten Heimsieg und beförderte gleichzeitig den Konkurrenten eine Etage tiefer. ,,Wir sind tief im Abstiegskampf“, bilanzierte RWH-Trainer Andreas Waffenschmidt nach einer Derby- Niederlage, die nicht sein musste.

Ob die drei Punkte und die Zahlen so wie erspielt auch in die Statistik eingehen werden, steht allerdings noch nicht fest, denn wie FuPa Südwestfalen am späten Abend erfuhr, muss der VSV Wenden um seinen Sieg zittern.

Was war passiert?

Schiedsrichterin Andrea Rath hatte sich beim ersten Sprint nach 60 Sekunden eine Hüftverletzung zugezogen, hielt aber bis zur 15. Minute durch und musste dann den Platz verlassen. ,,Ich habe starke Schmerzen. Es geht nicht mehr“, sagte sie beim Gang in die Kabine. Ihren Platz nahm Pascal Emrich, der zuvor die Begegnung der Wendener Zweiten gegen die SG Saalhausen/Oberhundem (3:0) geleitet hatte und Westfalenliga-Erfahrung besitzt, ein.

Und genau hier könnte ein Regelverstoß vorliegen, denn wie FuPa Südwestfalen erfuhr, hätte der Linienrichter 1 die Spielleitung übernehmen und Linienrichter 2 die Position von Linienrichter 1 übernehmen müssen. Den freien Platz an der Seitenlinie hätte dann Pascal Emrich ausfüllen können – oder ein Betreuer.

Liegt nun ein Regelverstoß vor oder nicht? Wird die Begegnung möglicherweise neu angesetzt?

FuPa Südwestfalen recherchierte bis in den späten Abend, erhielt aber weder von überregionalen Funktionären noch beim Verband in Kaiserau konkrete Antworten auf die brisanten Fragen. Auch deshalb, weil derartige Fälle in der Fußball-Branche nicht zur Tagesordnung gehören. So werden sich die beiden Kontrahenten ein paar Tage in Geduld üben müssen.

Neben dem Platz herrscht also noch weiterhin jene Hochspannung, die 90 Minuten lang auch über dem Kunstrasen lag. Dass die spielerische Qualität zu kurz kam, lag daran, dass der VSV mit Maximilian Kramer, Phillip Bauer, Sebastian Großmann, Jens Solbach und Fabian Schröder auf gleich fünf Spieler, RWH mit Thomas Alfes, Steffen Freitag, Marius Uebach und Dennis Ermin auf vier Akteure verzichten musste.

,,Respekt und Anerkennung – mehr war nicht möglich. Der Tank ist leer“, resümierte der Wendener Trainer Jörg Rokitte angesichts des hohen Energieverlustes seiner Elf in den letzten Wochen. Die Gäste haderten dagegen mit dem Spiel nach vorn und der Chancenverwertung. ,,Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison“, meinte Waffenschmidt. Die größten Möglichkeiten vergaben Jan Prothmann und Luca Künchen, so dass der Coach nur mit dem Kopf schütteln konnte: ,,Die müssen auch in der Kreisliga reingemacht werden.“

Einmal traf der VSV und das reichte. 45. Minute: Michel Alfes passt mustergültig nach innen, Sascha Rokitte schiebt ein. 1:0 – der erste Heimsieg des VSV ist unter Dach und Fach – oder etwa nicht?

Schiedsrichter: Andrea Rath (Rothemühle ), Pascal Emrich (Halberbracht) – Zuschauer: 400
Tore: 1:0 Sascha Rokitte (45.)